I.I Eröffnungsplenum
Neue Weltlage - Aufgaben für die Gesundheitspolitik und das Krankenhausmanagement
In den letzten Jahren haben sich die gesellschaftlichen, ökonomischen und weltpolitischen Rahmenbedingungen für die Entscheidungsträger in Institutionen des Gesundheitswesens erheblich verändert.
Dabei prägen drei „Schwarze-Schwan-Ereignisse“ die aktuelle Situation im Beschaffungsmanagement der Krankenhäuser: die Corona-Pandemie, der Klimawandel und die Ukraine-Krise. Hinzu kommen geostrategische Konfrontationen zwischen China, Russland und Indien einerseits sowie USA, Europa und Australien andererseits. Diese Konflikte sind von nationalen Interessen geleitet und zielen auf Rohstoffsicherung, politische Einflussnahme und den Aufbau internationaler Handelsrouten.
Damit besteht eine große Herausforderung des Beschaffungsmanagements der Krankenhäuser für die nächsten Jahre darin, Lieferketten resilienter zu gestalten, um Lieferabrisse und Versorgungsengpässe zu vermeiden. Dazu gehören auch Überlegungen zur gezielten Deglobalisierung.
Die andere nicht minder große Herausforderung für das Beschaffungsmanagement erwächst aus den Verpflichtungen, die die politischen Entscheidungsträger im Hinblick auf die Erreichung ehrgeiziger Nachhaltigkeitsziele ausgerufen haben. Ressourcen schonender Einkauf, CO²-arme Logistik und klimafreundlicher Produktverbrauch werden die Beschaffungsmanager fordern.
Viele Entscheidungsträger in Einkauf und Logistik sind unsicher im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Vor diesem Hintergrund werden in diesem Eröffnungsplenum die Konsequenzen und Optionen der „Neuen Weltlage“ für das Beschaffungsmanagement im gesamten Gesundheitssystem transparent gemacht, es werden Hintergründe von Entwicklungen geklärt sowie Handlungsorientierungen abgeleitet.