BEST-PRACTICE-DIALOG I.C.1
Medikationsmanagement: Was verlangt das KHZG wirklich und was müssen Einkäufer beachten?
BEST-PRACTICE-DIALOG I.C.1
Medikationsmanagement: Was verlangt das KHZG wirklich und was müssen Einkäufer beachten?
Die Anforderungen sind unklar, die Entscheidungszeit wird knapp, der Markt ist undurchsichtig – wie findet man die richtige Lösung und was ist bei Ausschreibungen zu beachten?
In Krankenhäusern sind zwischen 19% und 35% aller Fehlerereignisse mit einer patientenschädigenden Wirkung auf Arzneimittelfehler zurückzuführen und die Zahl der Todesfälle als Folge von Verordnungsfehlern wird auf 15.000 bis 30.000 pro Jahr geschätzt. Etwa 14% der durchschnittlichen Verweildauer ist durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) begründet.
Unabhängig von den gesundheitlichen Beeinträchtigungen und spürbaren Einschränkungen des Wohlbefindens für Patienten und Mitarbeiter, verursacht jeder nicht-fatale Medikationsirrtum im Durchschnitt cirka 3.000 € vermeidbare direkte Kosten für Gegentherapien sowie zusätzliche Opportunitätskosten.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der Politik, die Arzneimitteltherapie-sicherheit zu erhöhen. Entsprechend erklärt das KHZG in „Fördertatbestand 5: Medikationsmanagement“, dass eine Arzneimittel-Versorgung nach dem Konzept „Closed Loop Medication Administration“ als Goldstandard anzusehen ist und idealerweise realisiert werden sollte.
Aber: Unter Medikationsexperten und Juristen besteht Uneinigkeit darüber, welche Maßnahmen zur Erreichung eines digitalen Medikationsmanagements wirklich förderfähig sind. Das BAS konstatiert, dass ein Closed Loop-System mit erheblichen Investitions- und Betriebskosten verbunden sein wird und führt Closed Loop Systeme und Unit Dose-Konzepte nicht unter den MUSS-Kriterien auf.
Die Zeit ist knapp: Nach aktuellem Stand sind bis August 2025 die Beauftragungen abzuschließen und durch Belege nachzuweisen. Die Realisierung der Maßnahmen ist für Ende 2027 datiert. Da der FT 5 „verpflichtend“ ist, drohen bei Nicht-Realisierung Pönale (2% vom Rechnungsbetrag bei voll- und teilstationären Leistungen).
In der Realität zeigt sich, dass in vielen Krankenhäusern Unsicherheit über ein zielführendes Vorgehen vorherrscht, nicht zuletzt, weil das Thema Medikationsmanagement fachlich komplex ist und auch Unkenntnis über sinnvolle Organisationsalternativen bzw. Herstellerangebote besteht.
In dieser Session erfahren die Teilnehmer
- was die Fachkonzepte „Closed Loop“ und „Unit Dose“ wirklich bedeuten,
- welche Einzelmaßnahmen i.S. der KHZG-Anforderungen zweckmäßig sind,
- welche Herstellerangebote den „Goldstandard“ erfüllen,
- welche Lösungsmöglichkeiten für unterschiedliche Typen und Größen von Krankenhäusern empfehlenswert sind und
- auf welche Erfolgsfaktoren im Ausschreibungs- und Einführungsprozess von Closed Loop und Unit Dose geachtet werden sollte.