Programm
BKK@med.Logistica
Künstliche Intelligenz, Robotik und Smart Cabinets: Wie Einkauf und Logistik-Management, aber auch Patienten und Mitarbeiter wirklich profitieren!
Im Rahmen der med.Logistica gestaltet der Beschaffungskongress der Krankenhäuser am 06.05.2025 in Leipzig einen Beitragsslot (Impulse & Debatte) mit Univ.-Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff (Kongress-Präsident des BKK) und anderen Experten.
Künstliche Intelligenz, Robotik und Smart Cabinets: Wie Einkauf und Logistik-Management, aber auch Patienten und Mitarbeiter wirklich profitieren!
Angesichts steigender Arbeitskosten und Materialpreise sowie der Zunahme von Versorgungsengpässen bei Medizinprodukten sowie Medikamenten in Verbindung mit steigendem Erlösdruck ist das Beschaffungsmanagement der Krankenhäuser gefordert, Versorgungsprozesse effektiv zu gestalten sowie zu stabilisieren. Dabei spielen digital-basierte Konzepte eine bedeutende Rolle: Digitalisierte MaWi-Prozesse, Smart Cabinets, Robotik-Technologien und KI sind einerseits Hoffnungsträger zur Bewältigung dieser Herausforderungen, aber es besteht erhebliche Unsicherheit über sinnvolle Technologie-Optionen, wirkliche Nutzenwirkungen und nachweisbare Wirtschaftlichkeitseffekte.
Es fehlen bedarfsgerechte und wirtschaftlich überzeugende Vorzeigeprojekte.
- Mit dem Ziel der Entlastung von Pflegekräften und der Realisierung einer kostengünstigen, versorgungssicheren Logistik für Medizinprodukte und Medikamente steht die Digitalisierung des „Order-to-Replenishment-Prozesses“ in den Paracelsus Kliniken zur Diskussion.
- Für eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Steuerung der Arzneimittel- und Medizinprodukte-Logistik von der Bedarfserkennung auf Station bis zur Verfügbarkeit von Arzneimitteln und Medizinprodukten am Einsatzort gelten „Smart Cabinets“ in ausländischen Krankenhäusern seit Jahren als innovative Prozess-Technologie.
- Digitale Technologie-Optionen bieten sich auch bei Transportrobotern und fahrerlosen Transportsystemen an. Ebenso kommen Robotik-Technologien in der Medikationsversorgung und im Lagermanagement zur Anwendung.
- Die zentrale Herausforderung für Beschaffungsmanager besteht darin, Datenschutz- und KRITIS-konforme KI-Anwendungen auf dem Markt zu finden, eine realistische Einschätzung von Kosten und Nutzen vorzunehmen sowie den Implementierungsaufwand zu kalkulieren.
Vor diesem Hintergrund gehen wir in dieser Session unter der Leitung von Wegweiser Media & Conferences GmbH und Univ.-Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff folgenden Fragen nach:
- Wie gestaltet man die Digitalisierung von Prozessen in der Materialwirtschaft von der Planung bis zur Realisierung erfolgreich?
- Wie kann KI die strategischen und operativen Aufgaben in welchen Arbeitsbereichen des Beschaffungsmanagements effektiv unterstützen?
- Können „Smart Cabinets“ die Rolle als „Backbone“ einer digital-basierten Beschaffungslogistik übernehmen und welche Effekte sind damit verbunden?
Ablauf:
Einführung:
Was Beschaffungsmanager von KI, Robotik und Smart Cabinets erwarten und wo wir wirklich stehen.
Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff
Vortrag 1:
Datenschutzkonforme KI im Krankenhaus: Von der Ausschreibung bis zum Rollout.
- René Herzer (Geschäftsführer und Gründer der basebox GmbH, Utting)
Vortrag 2:
Durchgehende Digitalisierung in der Materialwirtschaft: Eine Blaupause für eine erfolgreiche Prozess-Digitalisierung durch Hersteller-Krankenhaus-Kooperation.
- Svetlana Janetzki (Strategischer Einkauf – Geschäftsbereich Einkauf, Paracelsus Kliniken Deutschland)
- Tim Knipps (Projektleitung „Prozessdigitalisierung MaWi“ und Geschäftsführer COMED, Soest).
Vortrag 3:
Das „Smart Cabinet“ als Backbone der Digitalisierung im Klinikbetrieb: Von der Wäscheversorgung über Medizinprodukte-Logistik bis zum Medikationsmanagement.
Nutzeneffekte, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Kosten: Verschiedene Technologiekonzepte und Anbieter im direkten Produktvergleich.
- Volker Rattmann (Geschäftsführer KEMAS GmbH)
- Andreas Fastenau (Geschäftsführer texxeo GmbH)
- Marco Schäfer (Vertriebsleiter OMNICELL Ltd).
Diskussion mit Referenten, Experten und Plenum
Zusammenfassung: Erkenntnisse, Perspektiven und Empfehlungen
- Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff
Eröffnungsplenum I.I
Krankenhäuser im Reformmarathon – Auswirkungen und Aufgaben für Einkauf, Logistik und Infrastruktur
Die Krankenhausreform, wie sie im Koalitionsvertrag 2025 zwischen CDU, CSU und SPD vereinbart wurde, verändert die Versorgungsstrukturen grundlegend. Mit der Einführung von bundeseinheitlichen Leistungsgruppen, einer weitreichenden Vorhaltefinanzierung und neuen Konzepten wie Level-1i-Kliniken wird die Kliniklandschaft bis 2027 strukturell neu ausgerichtet. Parallel dazu schafft der Transformationsfonds finanzielle Mittel für Umstrukturierungen – jedoch unter erheblichem Druck, auch effiziente und nachhaltige Beschaffungs- und Logistiklösungen umzusetzen.
Das Eröffnungsplenum beleuchtet, welche konkreten Auswirkungen diese Reformen auf die Einkaufs- und Logistikprozesse in Krankenhäusern haben werden. Im Fokus stehen dabei die veränderten Anforderungen an Investitionen, Datenqualität, Transparenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit – alles unter wachsender Kostenkontrolle und strengeren gesetzlichen Rahmenbedingungen.
FACHFORUM I.II.1
BKK-Beschaffungsmonitor 2025: Medizinprodukte, Medizintechnik, Pharma und IT – Prioritäten im Krankenhausbeschaffungsmanagement
Der Medizinproduktemarkt bleibt auch 2025 ein zentraler Brennpunkt für Krankenhäuser und ihre Industriepartner. Neue regulatorische Anforderungen durch MDR, IVDR und geplante EU-Verordnungen verschärfen die Rahmenbedingungen für Beschaffung, Zulassung und Marktüberwachung.
Doch auch angrenzende Bereiche geraten zunehmend unter Druck: In der Pharmaindustrie steigen die Anforderungen an Lieferkettensicherheit und Nachhaltigkeit. In der Medizintechnik verändern Innovationszyklen und Preisdruck die Verhandlungsstrategien. Im Bereich IT und Digitalisierung sorgen neue Interoperabilitätsvorgaben und Datenschutzauflagen für Handlungsbedarf.
Diese Session bietet einen aktuellen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in den Beschaffungsmärkten für Krankenhäuser und formuliert prioritäre Handlungsfelder für Einkaufs- und Logistikverantwortliche.
Der Schwerpunkt liegt auf den Medizinprodukten, aber auch kritische Entwicklungen im Bereich Pharma, Medizintechnik und Krankenhaus-IT werden beleuchtet.
Anhand von Marktanalysen, regulatorischen Updates und Best-Practice-Beispielen wird aufgezeigt, welche Maßnahmen Klinikeinkauf und Industrie jetzt priorisieren müssen, um Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Compliance auch unter neuen Rahmenbedingungen zu gewährleisten.
Themen:
Medizinprodukte: Neuer Rechtsrahmen, Lieferengpässe, Re-Zertifizierungsproblematik
Pharma: Verfügbarkeitskrisen, neue Anforderungen aus der EU-Pharma-Strategie
Medizintechnik: Kostendruck, kürzere Innovationszyklen, neue Beschaffungsmodelle
IT: Datenschutz, Interoperabilitätspflichten, Herausforderungen bei IT-Einkauf und -Ausschreibung
FACHFORUM I.II.2
Stammdaten im Griff: Erfolgsbeispiele, wie Krankenhäuser durch Datenqualität ihr Haus zukunftssicher machen
Stammdatenmanagement gehört seit vielen Jahren zu den festen Themen auf dem Beschaffungskongress der Krankenhäuser – und bleibt dennoch eine zentrale Baustelle. Trotz intensiver Diskussionen und einzelner Fortschritte sind saubere, strukturierte und interoperable Daten in vielen Einrichtungen nach wie vor nicht systematisch verankert.
Mit der notwendigen Digitalisierung der Beschaffungs- und Logistikprozesse, der stärkeren Zusammenarbeit mit Einkaufsgesellschaften und Plattformanbietern sowie den wachsenden Anforderungen an Transparenz und Standardisierung steigt der Handlungsdruck, Stammdatenqualität dauerhaft abzusichern und strategisch weiterzuentwickeln.
Diese Session zeigt anhand konkreter Best Practices, wie Kliniken Stammdatenmanagement wirksam etablieren können:
Welche Standards und Klassifikationen (z. B. ECLASS, GS1, UNSPSC) bewähren sich? Wie gelingt die praxisnahe Verankerung im Alltag? Und welche Effizienz- und Qualitätsgewinne lassen sich durch abgestimmte, belastbare Datenstrukturen erzielen?
Das Ziel ist klar: Stammdatenmanagement nicht nur diskutieren – sondern konsequent umsetzen und nachhaltig verankern.
Schwerpunkte der Session:
Erfolgsfaktoren für nachhaltiges Stammdatenmanagement im Krankenhaus
Standards und Klassifikationen (ECLASS, GS1, UNSPSC) zielführend anwenden
Digitale Zusammenarbeit mit Einkaufsgesellschaften und Plattformanbietern gestalten
Best Practices und Lessons Learned aus Kliniken und Verbundlösungen
WERKSTATT I.II.3
Einkauf zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Welche Kompetenzen Krankenhäuser wirklich brauchen – und wie man sie entwickeln kann
Trotz wachsender Bedeutung bleibt der Krankenhaus-Einkauf vielerorts in traditionellen Rollenbildern gefangen. Die Anforderungen an strategisches Management, Digitalisierung, Vergabeexpertise und Nachhaltigkeit steigen – doch in vielen Einrichtungen sind diese Veränderungen erst ansatzweise erkannt oder umgesetzt.
Diese Session beleuchtet ehrlich den Status quo: Welche Kompetenzen sind tatsächlich erforderlich, um künftige Aufgaben zu bewältigen? Welche Lücken bestehen in vielen Einkaufsabteilungen? Und wie gelingt es Krankenhäusern, ihre Einkaufsorganisation Schritt für Schritt zu professionalisieren, ohne sich zu überfordern?
Im Fokus stehen konkrete Ansätze für Kompetenzentwicklung – vom Ausbau bestehender Fähigkeiten über gezielte Weiterbildung bis zur systematischen Gewinnung neuer, qualifizierter Fachkräfte. Praxisnahe Beispiele zeigen, wie Kompetenzaufbau realistisch gestaltet werden kann und warum Einkauf im Krankenhaus mehr Gestalter als reiner Abwickler werden muss.
Schwerpunkte der Session:
Echte Anforderungen vs. gelebte Praxis: Wo Krankenhauseinkauf heute steht
Kompetenzprofile für die nächsten Jahre: Recht, IT, Datenmanagement, strategische Steuerung
Wie Kompetenzentwicklung gelingt: Weiterbildung, Praxisprojekte, neue Rekrutierungswege
Wege aus der Fachkräftefalle: Realistische Ansätze für ein neues Rollenverständnis
Das besondere Gespräch am Abend I.III
Geopolitik trifft Gesundheitsmarkt: Wie Zölle, Krisen und globale Abhängigkeiten die Krankenhausbeschaffung verändern
Globale Krisen, neue Zölle, regionale Konflikte und verschärfte Handelsregularien stellen das Krankenhausbeschaffungswesen vor enorme Herausforderungen. Die geopolitische Lage verändert nicht nur internationale Lieferströme, sondern rückt auch Fragen nach Versorgungssicherheit, Resilienz und strategischer Souveränität in den Mittelpunkt.
In dieser Session werden die zentralen geopolitischen Entwicklungen und ihre konkreten Auswirkungen auf Beschaffung und Logistik im Krankenhaussektor analysiert. Thematisiert werden Risiken durch Abhängigkeiten von einzelnen Herkunftsländern, die zunehmende Fragmentierung der Weltmärkte und die Rückverlagerung von Produktionskapazitäten („Reshoring“).
Diskutiert werden zudem Handlungsoptionen für Krankenhäuser: Wie lassen sich Lieferketten diversifizieren? Welche Strategien zur Erhöhung der Versorgungssicherheit sind realistisch? Und welche Rolle spielt dabei die öffentliche Hand bei der Stärkung von Resilienz und strategischer Autonomie im Gesundheitswesen?
Session am Morgen II.0
"Das Anwaltsfrühstück" - Expertinnen und Experten antworten auf Ihre Fragen und Probleme und informieren, was Sie aktuell wissen müssen
Der Koalitionsvertrag 2025 setzt zahlreiche neue rechtliche Maßstäbe für die Beschaffung und Logistik im Gesundheitswesen. Die Krankenhausstrukturreform, die Modernisierung des Vergaberechts sowie neue Vorgaben in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Notfallvorsorge verändern die Anforderungen an öffentliche Aufträge grundlegend.
Diese Session beleuchtet die wichtigsten Neuerungen, bietet eine fundierte Einordnung der rechtlichen Änderungen, zeigt konkrete Handlungsfelder für Beschaffer:innen und Klinikleitungen auf und diskutiert praktische Lösungsansätze zur rechtssicheren Umsetzung.
Themenschwerpunkte der Session:
1. Vergaberecht und Beschaffungsprozesse
Vereinfachung des Vergaberechts:
Schnellere, digitale Verfahren. Die Wertgrenzen für Direktvergaben steigen auf 50.000 €, für Start-ups auf 100.000 €.Strategisches Beschaffungsmanagement:
Ausbau zentraler Einkaufsplattformen und Erleichterung der Nachweise durch Eigenerklärungen.Sektorale Ausnahmen:
Emissionsarme Produkte und Sicherheitsgüter erhalten Sonderregelungen im Vergabeverfahren.
2. Krankenhausstrukturreform und Finanzierung
Leistungsgruppen und Qualitätsvorgaben:
Ab 2027 bilden bundeseinheitliche Leistungsgruppen die Grundlage für Vergütung und Beschaffung.Vorhaltevergütung:
Einführung eines zweistufigen Modells, verbunden mit Änderungen bei Erlösstrukturen und Vertragsgestaltung.
3. Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeit
Neues EU-Lieferkettengesetz (CSDDD):
Risikoprüfungen bleiben verpflichtend, der Berichtsaufwand wird jedoch reduziert.Nachhaltigkeit in Ausschreibungen:
Aspekte der Kreislaufwirtschaft werden verbindlich in Vergabeprozesse integriert.
4. Digitalisierung und IT-Recht
IT-Standards und Interoperabilität:
Pflicht zum verlustfreien, standardisierten Datenaustausch für Krankenhaussoftware.Datenschutz und Registerregeln:
Neue Dokumentations- und Transparenzvorgaben für digitale Systeme im Gesundheitswesen.
5. Weitere rechtliche Aspekte
Krisenfeste Logistik:
Neue gesetzliche Rahmenbedingungen zur Sicherstellung der Notfall- und Rettungslogistik.Neue Leistungsgruppen (z. B. spezielle Traumatologie):
Zusätzliche Anforderungen an Ausschreibungen, Ausstattung und Zertifizierung.
Plenum am Morgen II.I
Neue Vergütungslogik im Krankenhaus: Auswirkungen von Leistungsgruppen und Vorhaltepauschalen auf Beschaffung und Kalkulation
Mit der Krankenhausstrukturreform wird ab 2027 ein völlig neues Vergütungsmodell eingeführt: Die bundeseinheitlichen Leistungsgruppen und die zweistufige Vorhaltevergütung verändern die Finanzierungssystematik grundlegend. Nicht mehr allein die Fallzahl bestimmt die Erlösbasis, sondern die Vorhaltung definierter Leistungsangebote und die Erfüllung verbindlicher Qualitätsvorgaben.
Diese Neuausrichtung hat direkte Auswirkungen auf das Beschaffungs- und Investitionsverhalten der Krankenhäuser. Sachkosten, innovative Medizinprodukte und moderne Technologien müssen künftig anders kalkuliert, bewertet und in die wirtschaftlichen Überlegungen integriert werden.
Die Session beleuchtet, welche Anforderungen sich aus der neuen Vergütungsstruktur für Einkauf und Logistik ergeben, welche Kriterien bei der Bewertung von Produkten stärker in den Fokus rücken und wie Krankenhäuser ihr Beschaffungsmanagement an die kommenden Rahmenbedingungen anpassen können.
Im Mittelpunkt stehen praktische Ansätze für ein wirtschaftlich tragfähiges, qualitätsorientiertes Einkaufs- und Kostenmanagement unter den Bedingungen der Reform.
Schwerpunkte:
Auswirkungen der Leistungsgruppen auf Beschaffung und Vergütung
Struktur und Logik der neuen Vorhaltepauschalen
Bewertung und Integration innovativer Medizinprodukte in die Kostenkalkulation
Handlungsempfehlungen für Einkaufsstrategie und Investitionsplanung ab 2027
Fachforum II.II.1
Partnerschaften im Visier der Zukunft: Was Krankenhäuser und Einkaufsgesellschaften voneinander erwarten – und wie Zusammenarbeit zum Erfolg wird
Die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Einkaufsgesellschaften steht zunehmend im Mittelpunkt strategischer Überlegungen. Während Krankenhäuser eine stärkere Unterstützung bei Kostenreduktion, Versorgungssicherheit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit fordern, stehen Einkaufsgesellschaften vor der Aufgabe, flexiblere, leistungsfähigere und individuellere Lösungen anzubieten.
Diese Session beleuchtet, welche Erwartungen beide Seiten an eine moderne Einkaufspartnerschaft haben – und wo Missverständnisse und Zielkonflikte entstehen. Anhand konkreter Praxisbeispiele wird aufgezeigt, wie ein partnerschaftlicher Dialog aussehen kann, der über reine Preisdiskussionen hinausgeht und den langfristigen Erfolg sichert.
Im Fokus stehen dabei Modelle zur Flexibilisierung von Verträgen, zur stärkeren Einbindung medizinischer Fachbereiche sowie Ansätze für ein nachhaltiges und innovationsförderndes Einkaufsmanagement.
Schwerpunkte:
Erwartungen der Krankenhäuser an Flexibilität, Service und Individualität
Strategien der Einkaufskooperationen für mehr Transparenz, Resilienz und Innovationskraft
Erfolgsfaktoren für nachhaltige Einkaufspartnerschaften im Reformumfeld 2025+
Fachforum II.II.2
Strategische Vorsorge im Gesundheitswesen: Zivil-Militärische Zusammenarbeit und Lagerhaltung angesichts neuer Gefahren in Europa
Die Sicherheitslage in Europa hat sich grundlegend verändert. Mit der wachsenden Gefahr von militärischen Konflikten und hybriden Bedrohungen rückt die Rolle der Krankenhäuser als Teil der zivilen Verteidigung in den Fokus.
Nicht mehr nur Naturkatastrophen oder Pandemien, sondern auch Szenarien bewaffneter Auseinandersetzungen erfordern neue Strukturen in der Beschaffung, Logistik und Bevorratung medizinischer Güter.
Diese Session beleuchtet, wie Krankenhäuser in ein koordiniertes Netzwerk der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit eingebunden werden sollen und welche Anforderungen sich daraus für ihre Organisation ergeben.
Im Mittelpunkt stehen Konzepte zur strategischen Lagerhaltung, zur Sicherung der Versorgungsketten sowie Modelle für eine enge Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und Industriepartnern.
Ziel ist es, eine robuste und widerstandsfähige medizinische Infrastruktur aufzubauen, die auch in Krisenfällen handlungsfähig bleibt.
Schwerpunkte:
Integration von Krankenhäusern in Strukturen der zivilen Verteidigung
Strategische Lagerhaltung: Bestände, Nachschub, Rotationssysteme
Kooperation mit Behörden und Industrie zur Stärkung der Versorgungssicherheit
Anpassung an rechtliche und organisatorische Vorgaben im Bereich Krisen- und Katastrophenschutz
Werkstatt II.II.3
Weniger Berichte, mehr ethische Verantwortung: "Zeitenwende" für nachhaltige Beschaffung und Kreislaufwirtschaft?
Nachhaltige Beschaffung in Krankenhäusern steht 2025 vor einem Paradigmenwechsel: Der bürokratische Aufwand wird reduziert, dafür gewinnen Risikoanalysen, Präventionspflichten und unternehmerische Verantwortung an Gewicht.
Parallel dazu wächst die Bedeutung von Kreislaufwirtschaft und ressourcenschonender Beschaffung – nicht nur als gesetzliche Anforderung, sondern auch als wirtschaftlicher Vorteil.
Diese Session zeigt, wie Krankenhäuser ökologische Kriterien wie Wiederaufbereitung, Recyclingfähigkeit und Lebenszykluskosten in ihre Ausschreibungen integrieren können – freiwillig, aber mit echtem Mehrwert.
Diskutiert werden Strategien, wie Beschaffungsorganisationen gesetzliche Vorgaben einhalten, gleichzeitig Beschaffungskosten optimieren und die eigene Resilienz gegenüber Lieferkettenrisiken erhöhen können.
Anhand konkreter Praxisbeispiele wird deutlich: Nachhaltigkeit kann – intelligent eingesetzt – nicht nur Compliance sichern, sondern auch ökonomische Stabilität und Innovationsfähigkeit stärken.
Best-Practice-Dialog II.B.1

Fachforum II.III.1
Sondervermögen nutzen: Wie Krankenhäuser Investitionsmittel sichern – und welche Schlüsselrolle der Einkauf übernimmt
Im Rahmen des Koalitionsvertrags 2025 stellt der Bund umfangreiche Mittel aus dem Sondervermögen „Infrastruktur Krankenhaus und Pflege“ bereit, um notwendige Transformationen zu finanzieren. Besonders gefördert werden Investitionen in Digitalisierung, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und strukturelle Anpassungen an die neue Krankenhauslandschaft mit Leistungsgruppen und Vorhaltefinanzierung.
Diese Session beleuchtet den Handlungsrahmen für Krankenhäuser:
Welche Investitionen sind förderfähig? Wie gelingt die Beantragung und Ausschöpfung der Mittel effizient? Und welche Rolle spielt der Einkauf dabei, wenn es darum geht, Projekte nicht nur wirtschaftlich, sondern auch förderkonform umzusetzen?
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich Kliniken strategisch aufstellen müssen, um Investitionsmittel nicht zu verschenken und den Wandel aktiv zu gestalten. Gleichzeitig werden praktische Ansätze vorgestellt, wie Einkaufsabteilungen bei Ausschreibungen, Vergaben und Vertragsgestaltung gezielt die Anforderungen der Förderprogramme berücksichtigen können.
Schwerpunkte der Session:
Überblick über die Förderrichtlinien des Sondervermögens (Digitalisierung, Bau, Nachhaltigkeit)
Anforderungen an Beschaffung und Vergabe bei Förderprojekten
Strategische Rolle des Einkaufs bei Planung und Umsetzung
Best Practices für erfolgreiche Fördermittelintegration in Beschaffungsprojekte
Fachforum II.III.2
KI, Robotik und Automatisierung: Wie innovative Technologien die Prozesse und Rollen im Krankenhauseinkauf verändern
Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung verändern zunehmend die Arbeitswelt und die Zusammenarbeit. Insbesondere im Einkauf und in der Logistik entstehen neue Möglichkeiten: von KI-gestützter Bedarfserkennung über automatisierte Lieferantenbewertung bis hin zu robotergestützter Materiallogistik.
Diese Session zeigt, wie innovative Technologien die Aufgaben, Prozesse und Rollen im Krankenhausbeschaffungswesen neu definieren – und wie Krankenhäuser die richtigen Technologien erkennen, bewerten und erfolgreich einführen können.
Dabei geht es nicht nur um technische Machbarkeit, sondern auch um Fragen der strategischen Auswahl:
Welche Tools passen zu den eigenen Strukturen? Welche Bewertungskriterien sind entscheidend (z. B. Skalierbarkeit, Integrationsfähigkeit, Datenschutz)? Und welche organisatorischen Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um neue Technologien wirksam und nachhaltig einzusetzen?
Ein besonderer Fokus liegt auf praxisnahen Beispielen und realistischen Einsatzfeldern – ergänzt um Lessons Learned zu Investitionsentscheidungen und Change Management.
Schwerpunkte der Session:
Einsatzfelder von KI, Robotik und Automatisierung im Einkauf und in der Krankenhauslogistik
Kriterien zur Auswahl und Bewertung geeigneter Tools und Systeme
Erfolgsfaktoren für die Einführung neuer Technologien im Klinikalltag
Neue Rollenprofile: Steuerung, Datenkompetenz und Systemintegration
Risiken und Grenzen: Datenschutz, Transparenz und Investitionsstrategie
II.IV Plenum zum Kongressende
10 Aufgaben für 2026: Was das Beschaffungsmanagement jetzt anpacken muss
Im Abschlussplenum werden die wichtigsten Erkenntnisse des Beschaffungskongresses zusammengefasst – und daraus 10 zentrale Aufgaben für das Krankenhausbeschaffungsmanagement 2026 formuliert.
Im Mittelpunkt steht die Frage:
Wie kann das Beschaffungswesen die strukturellen und digitalen Anforderungen der Reformjahre aktiv gestalten und gleichzeitig Effizienz, Versorgungssicherheit und Innovationsfähigkeit sichern?
*angefragt